Die Herausforderung steigender Baukosten – Was Sie über die Anpassung Ihrer Gebäudeversicherung wissen sollten

TL;DR: Der Beitrag zu Ihrer Gebäudeversicherung könnte aufgrund erhöhter Kosten im Baumaterialsektor in Zukunft stärker angepasst werden als normal. Ihre Gebäudeversicherung ist eine Neuwertversicherung, die Sie auf Basis des gleitenden Neuwerts entschädigt. Die Gefahr der Unterversicherung ist da, wenn die Versicherungssumme tatsächlich zu niedrig berechnet wird. Sie haben die Möglichkeit, gegen eine Anhebung des Anpassungsfaktors zu widersprechen, aber dies könnte zu unerwarteten Risiken in der Zukunft führen.

Baustelle eines Gebäudes

Wir sind uns noch unsicher über das Ausmaß der Erhöhung Ihrer Beiträge für die Gebäudeversicherung. Dennoch möchten wir Sie darauf einstellen, dass eine angemessene Anpassung bevorsteht, die wahrscheinlich stärker als gewöhnlich ausfallen wird. Die Hauptursache hierfür sind die beträchtlichen Preissteigerungen bei Baumaterialien – Konstruktionsholz um 83%, Dachlatten um 45% und Bauholz um 38%, um nur einige zu nennen. Diese Kosten werden fast immer für den Bau oder die Reparatur eines Gebäudes angewendet. Es wird erwartet, dass der Baupreisindex für das Jahr 2023 um 14,73 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigt. Dieser Anpassungsfaktor hat direkten Einfluss auf Ihre Versicherungsprämie.

Ihr Gebäudeversicherungsvertrag ist in der Regel eine Neuwertversicherung, die Ihnen eine Entschädigung auf Basis des gleitenden Neuwerts bietet. Dadurch sind Sie stets korrekt und ausreichend versichert. Um es einfach auszudrücken: Sollte Ihr Gebäude komplett zerstört werden, wird Ihnen ein Gebäude gleicher Art und Güte ersetzt – unabhängig von den dann entstehenden Kosten und ohne Unterversicherungsrisiko. Ihnen wird also eine umfassende Sicherheit geboten, die in der heutigen Zeit besonders schätzenswert erscheint.

Die Unterversicherung in der Gebäudeversicherung

Was ist Unterversicherung genau? Ein Versicherer erwartet, dass Sie mithilfe Ihrer Gebäudeversicherung Ihre Gesamtkosten absichern. Daher sollte die Versicherungssumme den tatsächlichen Neuwerten entsprechen. Wenn es eine Differenz gibt und die Versicherungssumme tatsächlich zu niedrig ist, wird der Versicherer nur diesen proportionalen Anteil vom Gesamtwert auszahlen. Sollten Sie beispielsweise 100.000 Euro haben, aber aufgrund von Preissteigerungen 130.000 Euro benötigen, werden Sie nur im Verhältnis dieser Summen entschädigt. Den Rest des Schadens müssen Sie dann aus eigener Tasche bezahlen.

Passende Fakten und Zahlen zum Artikel

  1. Die Preissteigerung für Konstruktionsholz beträgt 83%.
  2. Der Baupreisindex wird für 2023 im Vergleich zu 2022 um 14,73% erhöht.
  3. Bei einer Unterversicherungsgefahr wird nur der proportionale Anteil des tatsächlichen Neuwertes erstattet.
Ein Fall für die Gebäudeversicherung: Abgebranntes Gebäude
Rainer Sturm / pixelio.de

Nachdem Sie über die Erhöhung des Anpassungsfaktors informiert wurden, haben Sie ein grundsätzliches Recht, schriftlich Widerspruch einzulegen. Ihre Versicherung bleibt weiterhin eine Neuwertversicherung zum bisherigen Beitrag, jedoch ergibt sich die Versicherungssumme aus der Versicherungssumme 1914 multipliziert mit 1/100 des Baupreisindexes für Wohngebäude, der im Mai des Vorjahres galt. Der Verzicht auf Unterversicherung entfällt. Fehler in der Versicherungssummenberechnung (auch bei Teilschäden) zeigen sich dann ebenso wie zukünftige Preiserhöhungen. Der nicht durch die Versicherung abgedeckte Teil muss von Ihnen selbst getragen werden.

Wir empfehlen nachdrücklich, auf diesen Widerspruch zu verzichten, da er ein unberechenbares Risiko darstellt. Gerne überprüfen wir für Sie, welche Alternativen der Markt bietet. Bitte kontaktieren Sie uns, bevor Sie Maßnahmen ergreifen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können.

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